06.07.2011
Metropolregion München braucht die 2. Stammstrecke München
Auch nach Olympia-Aus treiben Freistaat und Bahn gemeinsam das Projekt weiter voran. Antrag auf Finanzierung aus Bundesmittel wird in den kommenden Wochen gestellt
Gemeinsam mit dem Freistaat Bayern setzt sich die Deutsche Bahn auch nach dem Olympia-Aus für eine schnelle Realisierung der 2. Stammstrecke München ein. Das bekräftigte heute der Vorstand für Infrastruktur der Deutschen Bahn AG Dr. Volker Kefer.
„Die Metropolregion München braucht die 2. Stammstrecke, um auch in den nächsten Jahrzehnten den Zuwachs an Verkehr bewältigen zu können. Daher werden wir, so wie es der im April mit dem Freistaat Bayern geschlossene Bau- und Finanzierungsvertrag vorsieht, in den kommenden Wochen den Antrag auf die Bundesmittel stellen“, sagte Kefer.
Die Finanzierung der Investition von rund zwei Milliarden Euro in die 2. Stammstrecke erfolgt auf der Grundlage des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG), wonach der Bund 60 Prozent der förderfähigen Kosten tragen soll.
Mit der neuen Tunnelstrecke wird sich die Leistungsfähigkeit des Münchner S-Bahnnetzes deutlich erhöhen. Die bisherige, 1972 eröffnete Stammstrecke ist trotz Ausrüstung mit moderner Betriebsleittechnik an der Kapazitätsgrenze angelangt. Bis zu 30 Züge pro Stunde und Richtung passieren die Strecke. Rund 800.000 Menschen sind hier täglich unterwegs. Die 2. Stammstrecke ermöglicht einen weiteren Ausbau des Netzes, Taktverdichtungen und eine höhere Betriebsqualität. Zudem wird die Münchner Innenstadt aus der Region schneller erreichbar.
Die rund zehn Kilometer lange 2. Stammstrecke führt durch zwei eingleisige, jeweils rund sieben Kilometer lange Tunnel, die in bis zu 40 Metern Tiefe die Münchner Innenstadt unterqueren. Drei neue Stationen unter dem Hauptbahnhof, dem Marienhof und am Ostbahnhof werden gebaut. Umgebaut werden die Bahnhöfe Laim und Leuchtenbergring.