24.08.2020

Von Bienen, Blumen, Bäumen und Joggern

Ein heißer, staubiger Acker am Rande Münchens zwischen Harthaus und Freiham. Ein paar vereinzelte Jogger quälen sich bei drückender Mittagshitze über die Feldwege, im Hintergrund rauscht die A99. Zwei Arbeiter markieren mit farbigen Pfosten Flächen auf dem umgegrabenen Boden, ein Bagger gräbt Erde ab.

Am Wegesrand, im Schatten einer Eiche steht Mona Weishaar, Projektingenieurin im Umweltteam bei der 2. Stammstrecke, und beobachtet die Szenerie. „Nächstes Jahr um diese Zeit wird es hier schon komplett anders aussehen“, gibt sie sich überzeugt. Denn hier, im Westen Münchens, stellt die Deutsche Bahn auf einer Fläche von 20 Hektar – das sind immerhin rund 28 Fußballfelder – die größte ökologische Ausgleichsfläche für den Bau der 2. Stammstrecke her. Solche Ausgleichsflächen müssen immer dann geschaffen werden, wenn durch Bauprojekte in Natur und Landschaft und somit auch in Lebensräume von bestimmten Tierarten eingegriffen wird.

So entstehen hier beispielsweise großzügig angelegte Reptilienhabitate aus Sand, Steinen, Wurzelstubben und Sträuchern, die optimale Lebensbedingungen für die streng geschützte Zauneidechse bieten. Doch nicht nur die kleinen Echsen sollen sich hier wohlfühlen. Auf einem Großteil des Ackers wird Magerrasen ausgesät und entwickelt. „Magerrasen stellt ein artenreiches Blühangebot für eine Vielzahl von Insekten bereit. Bienen, Hummeln und Schmetterlingen wird es hier ausgesprochen gut gefallen“, freut sich die Umweltingenieurin. Abgerundet wird die ökologische Ausgleichsfläche mit der Pflanzung von 26 neuen Bäumen. Zusammen mit einer bestehenden Baumreihe werden die neuen Ulmen-, Eichen-, Linden- und Ahornbäume eine schöne schattenspenden Allee bilden. Von dieser werden dann auch die Jogger profitieren.