18.12.2023
Neue Heimat für eine Bahnhofsuhr
Das Deutsche Museum in München übernimmt eine der prominentesten Uhren der Stadt: die Bahnhofsuhr aus der alten Schalterhalle des Hauptbahnhofs. Sie wird künftig im Verkehrszentrum des Museums an der Schwanthalerhöhe zu sehen sein.
Die alte Schalterhalle musste dem Bau der neuen unterirdischen Station „Hauptbahnhof“ der 2. Stammstrecke für die S-Bahn München weichen. Hier wird auch ein neues Empfangsgebäude gebaut, in dessen Mitte Fahrtreppen und Schnellaufzüge rund 40 Meter in die Tiefe zu den Bahnsteigen der 2. Stammstrecke führen werden. Die denkmalgeschützte Fassadenuhr des Bahnhofs erhält einen Platz am Neubau – nicht aber die Bahnhofsuhr, die seit den Siebzigerjahren in der Schalterhalle hing.
Seit den Siebzigerjahren hing die Uhr in der Emfpangshalle des Münchner Hauptbahnhofs – nun tritt sie die Reise in eine neue Heimat an. (Foto: DB/Deutsches Museum)
Würdiger Platz im Verkehrszentrum
Wie bei Bahnhofsuhren üblich, handelt es sich um eine sogenannte Minutensprunguhr. Jede Minute erhält sie einen Impuls von einer zentralen Hauptuhr, und der Minutenzeiger springt weiter. So zeigen alle Uhren im Bahnnetz dieselbe Zeit an. Die Uhr wurde von der Württembergischen Uhrenfabrik Bürk hergestellt und trägt das typische Ziffernblatt, angelehnt an das stilprägende Design des Schweizer Gestalters Hans Hilfiker. Vier Zifferblätter zeigen die Zeit in verschiedene Richtungen an.
Die Uhr wurde Ende des Jahres dem Deutschen Museum übergeben. Organisiert hat das Matthias Lischka vom Großprojekt 2. Stammstrecke für die S-Bahn München. „Ich freue mich, dass wir für diese wirklich bekannte Uhr einen würdigen Platz gefunden haben und sie den Münchnern erhalten bleibt“, sagt Lischka. Die Uhr wird nun gereinigt, konserviert und gewartet – und soll ab diesem Jahr im Verkehrszentrum an der Schwanthalerhöhe dauerhaft zu sehen sein. „In der Ausstellung zum Thema Reisen in Halle 2 soll die Uhr dem Publikum auch zeigen, wie eng unsere heutige Zeiteinteilung mit der Eisenbahn verbunden ist. So ging zum Beispiel die heutige Mitteleuropäische Zeit einst aus der vereinheitlichten ‚Eisenbahnzeit‘ hervor,“ sagt Frank Zwintzscher, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Schienenverkehr im Verkehrszentrum.
(DAW)