Start für das neue Elektronische Stellwerk am Ostbahnhof verzögert sich

Inbetriebnahme auf Sommer 2025 verschoben - DB stabilisiert den laufenden Betrieb durch mehrere Maßnahmen

Das neue Elektronische Stellwerk am Ostbahnhof geht im Sommer 2025 statt im August 2024 in Betrieb. Grund dafür ist ein bauliches Umsetzungsproblem für die hochkomplexe Stellwerksanlage. Dabei geht es unter anderem um die Schnittstellen des neuen Stellwerks zu benachbarten Bestands-Stellwerken in München. Das Problem hat sich erst in einer späten Projektphase herausgestellt. Es ist inzwischen gelöst. Einzelne Prozesse der Softwareplanung und baulichen Umsetzung mussten dafür jedoch aufwändig angepasst werden.  

Dadurch ergeben sich größere Umplanungen und weiteren Prüfschleifen, die mehrere Monate in Anspruch nehmen. Hinzu kommt eine präventive Baustellenpause für die Zeit der Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer. Während des Turniers sollen die Züge möglichst ungestört fahren können.  

Die Deutsche Bahn (DB) bedauert die Verzögerung ausdrücklich. Um die Auswirkungen auf den laufenden Betrieb so gering wie möglich zu halten und noch vor Inbetriebnahme des neuen Stellwerks für Verbesserungen im Knoten München zu sorgen, hat die DB mehrere Schritte eingeleitet. Dazu gehören zusätzliche Instandhaltungsmaßnahmen am aktuell noch in Betrieb befindlichen Relaisstellwerk am Ostbahnhof. Zudem stabilisiert die DB die beiden Stellwerke in München-Allach und Dachau, die in den zurückliegenden Jahren immer wieder störanfällig waren.

Sie liegen an der stark befahrenen Strecke Richtung Petershausen, auf der neben der S2 auch Fern- und Regionalzüge fahren. Die Stabilisierung wirkt sich somit auch positiv auf den Verkehr der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Ostbahnhof und Pasing aus. Dafür investiert die DB mehr als 1,5 Millionen Euro. Überdies bündelt die DB mögliche Sperrungen am Elektronischen Stellwerk mit anderen Bauprojekten.    

Der Abnahme- und Inbetriebnahme-Prozess des neuen Stellwerks am Ostbahnhof bei laufendem Betrieb ist zeitaufwändig und hochkomplex. So sind rund 8.000 Abnahmestunden notwendig. Insgesamt verlegt die DB rund 400 Kilometer Kabel und stellt mehr als 100 neue Signale auf.  

Die DB und der Bund investieren für das neue Stellwerk am Ostbahnhof insgesamt rund 220 Millionen Euro. Inwieweit andere Bauprojekte wie die Sendlinger Spange oder die neue Station in Laim von der Verzögerung betroffen sind, prüft die DB derzeit. Die Gesamtinbetriebnahme der 2. Stammstrecke bleibt davon unberührt.

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