04.11.2014
Bereits jetzt wurde in den Schutz der Natur investiert
Neue Lebensräume für Eidechsen und andere Tiere müssen schon weit vor Beginn der Bauarbeiten geschaffen werden.
Mit dem Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke werden zwischen Laim und dem westlichen Portal des neuen Stammstreckentunnels nahe Donnersbergerbrücke Gleisanlagen neu- und umgebaut. Die Baustellen liegen überwiegend auf brachgefallenen Bahnnebenflächen, die sich im Laufe der Zeit zu trocken-mageren Standorten entwickelt haben und als Lebensraum für wärmeliebende Tierarten wie der streng geschützten Zauneidechse dienen.
Mit dem Bau der 2. Stammstrecke wird in diesen Lebensraum eingegriffen. Daher müssen zur Kompensation des bau- und anlagenbedingten Verlustes Maßnahmen zum Schutz der Tiere und der Sicherung ihrer Lebensräume geplant werden. Diese sogenannte CEF-Maßnahme (engl.: continuous ecological functionality measures) gleicht die Eingriffe frühzeitig, das heißt vor Baubeginn und in räumlicher Nähe zum Eingriff aus. Als CEF 1 wird das Maßnahmenpaket für den westlichen Teilabschnitt der 2. S-Bahn-Stammstrecke (Laim bis Stachus) bezeichnet. Der Maßnahmenbereich liegt unmittelbar westlich der Donnersbergerbrücke und hat in Richtung Westen Anschluss an die Zone ökologischer Vernetzung.
Damit die CEF 1 bis zum Baubeginn der 2. S-Bahn-Stammstrecke ihre Wirksamkeit entfalten kann, wurde die Maßnahme bereits im Sommer 2014 umgesetzt. Die vorgezogene Maßnahme wurde von der Höheren Naturschutzbehörde, der Regierung von Oberbayern, genehmigt und vom Freistaat Bayern finanziert.
Was wurde im Rahmen der Maßnahme CEF 1 im Einzelnen getan?
- Sukzessionsvegetation wurde beseitigt, um die mageren Standortbedingungen zu erhalten.
- Magerrasen wurde angesät.
- Als Versteck- und Überwinterungsmöglichkeit wurden Totholz- und Lesesteinhaufen angelegt.
- Zur Eiablage wurden Sandlinsen geschaffen.
Die bestehenden Schotterflächen, die südexponierten Bahnböschungen sowie wertvolle Altbäume wurden bewusst belassen. Die Struktur der CEF 1 ist damit abwechslungsreich gestaltet und bietet nicht nur für Reptilien einen neuen Rückzugsraum.
Zum Schutz der Maßnahme wurde diese durch mehrere Hinweisschilder gekennzeichnet.